AI & Gartenbau / Gartenpflege / Baumpflege: Was wird zuerst automatisiert? π€π±

KI und Robotik kommen im Grünbereich spürbar an. Vieles lässt sich heute schon teil-automatisieren – anderes bleibt absehbar Handarbeit mit Erfahrung. Hier die praxisnahe Einschätzung für die Schweiz. π¨π
Kurz gesagt
Jetzt–2026: Pro-Mähroboter (RTK/virtuelle Grenzen) auf Sport- & Grossflächen, smarte Bewässerung(Sensorik + KI), KI-gestützte Offerten/Disposition, Drohnen-Inspektionen für Bäume, Dächer & Anlagen.
2026–2029: Laub-/Kehrlösungen auf Wegen, autonome Materialtransporte (AMR) auf Arealen, KI-Bildanalyse (Computer Vision) zur Erkennung von Pflanzenkrankheiten, Schädlingen und Trockenstress.
Ab 2029+: Humanoide/teleoperierte Systeme übernehmen einfache, standardisierte Handgriffe (Tragen/Umsetzen) in Pilotbereichen – unter Aufsicht.
Ranking: «Was fällt zuerst?»
1. Rasenpflege (Grossflächen) πΏ – Pro-Mähroboter mit RTK/virtuellen Grenzen; Flotten-Dashboard & Wartungspläne. Breite Ausrollung: jetzt–2027.
2. Bewässerung & Sensorik π§ – Bodenfeuchte/Wetter + KI-Regeln (Zonen, Zeitfenster, Sparziele). Standardisierung: jetzt–2026.
3. Offerte, Disposition & Tourenplanung ποΈ – KI-Texte/Bilder, Mengen-/Positionscheck, Routing. Einführung: jetzt–2026.
4. Drohnen & Baum-/Anlageninspektion π – Orthofotos, Kronencheck, Volumen, PV/Flachdach; KI-Bildanalyse (Computer Vision) mit Befundprotokollen. Skalierung: jetzt–2027.
5. Wege-/Platzpflege πΆ – kompakte Kehr-/Laubsysteme (teilautonom), Qualitätskontrolle via App. 2026–2029.
6. Materialtransport auf Arealen π – AMR (Autonome mobile Roboter): Raupen-/Radfahrzeuge mit LiDAR/Kameras, die Routen selbst planen und Hindernissen ausweichen; definierte Übergabepunkte. 2026–2029.
7. Pflanzengesundheit & Monitoring π – KI-Bildanalyse (Computer Vision) erkennt Pilzbefall, Schädlinge und Trockenstress auf Foto-/Drohnenaufnahmen und erstellt Massnahmen-To-dos. 2026–2029.
Was sind AMR?
AMR = Autonome mobile Roboter – selbstfahrende Transportfahrzeuge mit On-Board-Navigation (z. B. LiDAR/Kameras/SLAM). Unterschied zu AGV: AMR fahren frei (ohne fixe Spur), passen Wege dynamisch an (Menschen, Laubhaufen, Kübel). Im Grünbereich bewegen sie Erde, Substrat, Pflanzen oder Stammholz zwischen Depot, Fahrzeug und Einsatzort.
Sicherheit: SUVA-konforme Sperrzonen/Einweisung, Not-Halt, Versicherung/Haftung, Ladungssicherung, manueller Fallback.
Humanoide Roboter – ab wann realistisch? π§π
Heute: Tests v. a. in Industrie/Logistik; im Grünbereich erste Showcases/Teleoperation.
Schweizer Zeitachse:
2026–2028: Demos (Hol-/Bringdienste, Tragen, einfache Übergaben).
2029–2032: limitierte Einsätze unter Aufsicht (standardisierte Abläufe, ebene Flächen).
>2032: schrittweise Erweiterung – keine Ablösung von Kletterei/Seiltechnik oder präziser Schnittführung absehbar.
Was bleibt (vorerst) menschlich? π©πΎπ§π§
a) Gestaltung & Beratung (Ästhetik, Standort, Sorten, Biodiversität).
b) Komplexe Baumpflege (Kletterei/Seiltechnik, Rigging, Gefahrenbäume).
c) Natursteinarbeiten/Wasseranlagen, heikle Spezialpflege, Sicherheitsentscheide vor Ort.
d) Kundennähe & Qualitätsgefühl (Feinschnitt, Übergänge, Details).
Was Betriebe jetzt sinnvoll angehen β
Flächen & Aufgaben kartieren: Wo lohnt Robotik (m², Hänge, Hindernisse)? Virtuelle Grenzen & Docking einplanen.
Bewässerung smart machen: Sensorik, Zeitfenster, Wasserziele; Einsparungen loggen.
Drohnen sauber betreiben: Registrierung, Pilot:innen-Nachweise (A1/A3/A2), VLOS/BVLOS, Einwilligung der Kundschaft.
Sicherheit & Haftung regeln: SUVA-Konzepte, Not-Halt, Versicherungen, Einweisungen, Fallback-Prozesse.
Team schulen: Basis-KI (Offerte, Doku, Bilder), Robotik-Supervisor-Rollen.
KPIs tracken: m²/h, Verfügbarkeit %, Störungen/Monat, Wasser- & Zeitersparnis %, Reklamationen.
- 10.09.2025